Jugendliche in der Pubertät
Mit dem Eintritt in das Pubertätsalter zeigen sich weitere Auswirkungen des Syndroms auf den Körper.
Im Normalfall wird die Pubertät durch Testosteron, das in den Nebennieren gebildet wird, im Alter von 11 bis 13 Jahren ausgelöst. Daraufhin erhöht sich stetig die Testosteronproduktion in den Hoden, die Blutwerte steigen kräftig an. Dieser Anstieg bleibt bei betroffenen Jungen oft aus. Dadurch verläuft die Pubertät nicht in ausreichendem Umfang, die Reifung zum Mann verzögert sich oder unterbleibt im Extremfall ganz. Häufig sind Körperbehaarung und Bartwuchs nur spärlich. Der Stimmbruch ist wenig ausgeprägt, Muskulatur und Skelett entwickeln sich weniger kräftig.
Da Testosteron das Längenwachstum des Körpers beendet, werden unbehandelte Betroffene oft überdurchschnittlich groß.
Durch das Fehlen von Testosteron entsteht insgesamt ein hormonelles Ungleichgewicht. Deshalb haben auch die bei jedem anderen Mann im Blut vorhandenen weiblichen Geschlechtshormone (Östrogene) einen größeren Einfluss auf den Körper. So kann es zum Beispiel zu einer Schwellung der Brustdrüsen kommen, einer so genannten Gynäkomastie.
Viele Betroffene neigen auch zu einer erhöhten Ausbildung von Fettgewebe.